Orden Karl III. - Bruststern zum Großkreuz mit geschliffenen Markasitsteinen besetzt.
Bruststern zum Ordenskleinod. Silber, die aufgelegte Heiligenfigur teilweise Gold.Der gesamte Sternkörper und die Fleur de Lys mit geschliffenen Markasit - Steinen besetzt. Das Medaillom und der Schriftreif Gold und Emaille. Die Figur der Heiligen Jungfrau in besonders feiner und plastischer Goldschmiedearbeit. An geschwungener Doppelnadel.
Ein weiterer Bruststern dieses Ordens sowie königlich sizilianischer Orden und Orden des Hauses Bourbon von ähnlicher Qualität und Technik aus dem Besitz der Könige beider Sizilien aus der sammlung Dr. Spada sind im Museum der Ehrenlegion in Paris ausgestellt.
Die Herstellung von mit Markasitbesetzten Ordenssternen war eine Mode, die vor allem in Neapel im ausgehenden 18. Jahrhundert anzutreffen ist. Diese Ordensinsignien wurden ausschließlich im Auftrag der Könige und Prinzen des Hauses Bourbon - Sizilien angefertigt.
Die Vorliebe für diese überaus prächtigen Ordensinsignien scheint sich aber bis in die Napoleonische Zeit gehalten zu haben. So ist ein Großkreuzsatz des Königlichen Ordens Beider Sizilien aus dem Besitz Joachim Murats bekannt, der in dieser Technik ausgeführt ist. Ebenso wurden für Murat verschiedene Ehrensäbel mit Markasitbesatz hergestellt.
Die Könige Beider Sizilien ließen eine Garnitur ihrer sämtlichen Ordenssterne in dieser Art anfertigen.
Diese, dem hier angebotenen Stück sehr ähnliche Exemplare aus dem sizilianischen Königshaus befinden sich in der Sammlung Dott. Antonio Spada und sind in dem Ausstellungskatalog des Pariser Musée National de la Légiond'Honneur et des Ordres de Chévalerie (Hrsg.) : Honneur & Gloire - Les Trésors de la Collection Spada, S. 134 ff abgebildetund beschrieben..
In enger stilistischer Verwandtschaft mit diesen Ordenssternen stehen die aus geschliffenem Stahl hergestellten Bruststerne des späten 18. Jahrhunderts.
Es sind russische, britische und deutsche Ordenssterne bekannt, die in dieser Technik hergestelltwurden.
Die Modeerscheinung des geschliffenen Stahlschmucks in Imitation von Brillanten war ein in ganz Europa weit verbreitetes Phänomen und ist sicherlich mit der Seltenheit von Diamanten vor der Entdeckung der großen Vorkommen in Südafrika zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu erklären.
Die prächtigen in dieser Art hergestellten Ordensinsignien gehören zu den kunsthandwerklich schönsten und goldschmiedetechnisch hochwertigsten Stücken, die jemals im Bereich der Orden und Auszeichnungen geschaffen wurden.
Bedeutender Ordensstern von größter Seltenheit.