Adolf Hitler, Mein Kampf. Monumentalausgabe in Pergament aus dem Besitz des Prinzen Don Piero Colonna, Statthalter von Rom.
Der Deckel mitgold geprägtem Hoheitsadler und dem Titel "MEIN KAMPF" in erhabener Prägung. Der Rücken ebenfalls in reicher Goldprägung. Dreikant-Goldschnitt. Franz Eher Verlag München, 351 Seiten.
Aufdem Vorsatzblatt die eigenhändige Widmung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Joseph Goebbels:
"S.E. Principe Don Piero Colonna in aufrichtiger Verbundenkheit".
Mit Originalunterschrift Dr. Goebbels und Datum: "8. Mai 1938".
Im Innendeckel großes Ex Libris der Prinzen Colonna. Beigefügt eine handschriftliche Bestätigung des Prinzen Oddone Colonna vom Juni 1991, dass es sich bei dem Exemplar der Monumentalausgabe um ein Geschenk Adolf Hitlers an seinen Großvater, Don Piero Colonna, damaliger Gouverneur der Stadt Rom, handelt.
Der Prachtband wurde dem Prinzen Colonna anlässlich des Staatsbesuches Adolf Hitlers in Italien (3.- 9. Mai 1938) überreicht.
Colonna war der einzige unter den Mitgliedern des römischen Hochadels, der sich eindeutig zum italienischen Faschismus bekannte. Als Gouverneur der Stadt Rom hatte er innenpolitisch einen wichtigen Posten inne.
Die Familie der Prinzen Colonna gehört zu den ältesten und angesehensten römischen Adelsfamilien.
Sie führen ihren Stammbaum bis auf den römischen Kaiser Marc Aurel (162 - 180 n. Chr.) zurück. Die vor ihrem Palazzo befindliche antike Markussäule ist daher auch das Emblem ihres Wappens.
Es mag zunächst verwundern, dass Hitler nicht selbst eine Widmung an den Prinzen in die große Prachtausgabe seines Werkes, schrieb.
Adolf Hitler besaß jedoch gewisse persönliche Vorbehalte gegen diese Familie, die in seiner Biographie begründet sind und sich nicht gegen Piero Colonna persönlich richteten.
Die Colonna gehören neben den Fürsten Orsini zu den besonders gemeinen Schurken in Richard Wagners Oper Rienzi.
Das Wagnersche Frühwerk handelt von dem Volkstribun Cola di Rienzi, der im mittelalterlichen Rom die Rechte des römischen Volkes gegen die degenerierte Adelsherrschaft durchsetzen will. Sein Versuch Rom zu antiker Größe zurückzuführen scheitert an der Niedertracht des römischen Adels.
Diese Oper übte auf den jungen Hitler in seinen Wiener Jahren eine geradezu magische Faszination aus. Vom Stehparkett der WienerStaatsoper sah er die Oper wahrscheinlich einige dutzend Male in der legendären Inszenierung Alfred Rollers mit Gustav Mahler als Dirigent. Die entrückenden in stimmungsvolles Licht getauchten Bühnenbilder Rollers und die legendären Mahlerschen Tongewitter trugen in nicht zu unterschätzendem Ausmaß zu Adolf Hitlers persönlicher Entwicklung bei. Der Inhalt der Oper ist geradezu eine Vorwegnahme seines eigenen Lebensweges, Rienzi also eine Präfiguration des künftigen Führers.
Gemäß eines Schreibens des Reichsleiters Max Amann an Prof. Gerdy Troost vom 6. August 1940 wurden von der monumentalen Prachtausgabe des Buches "Mein Kampf" nur 100 Exemplare hergestellt, die vom Verlag aus unverkäuflich waren.
Sie wurden nur an besonders bedeutende Persönlichkeiten auf direkten Wunsch Adolf Hitlers bei besonderen Anlässen überreicht.
Das hier angebotene Exemplar besticht durch den interessanten historischen Kontext und die gesicherte Provenienz.
Es ist meines Wissens das einzige bekannte Exemplar mit einer Goebbels-Widmung, das bisher bekannt wurde. Exemplare dieser Edition mit Widmungen Adolf Hitlers sind nicht bekannt.
Bedeutendes historisches Objekt von großem Interesse für die Erforschung des Charakters des Reichskanzlers Adolf Hitler. Zugleich ein prächtiges museales Ausstellungsobjekt von großer Anziehungskraft.
52,5x 40 cm. Die Buchschließen fehlen.
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