Höfische Steinschloss-Feuerwerks-Pistole für scherzhafte Darbietungen gefertigt von Allert Vette, Detmold um 1710/1720.
HöfischeSteinschloss-Feuerwerks-Pistole für scherzhafte Darbietungen gefertigt von Allert Vette, Detmold um 1710/1720.
Johan Allert [Alhard] Jakob Vette heiratete 1704und erlangte 1711 die Bürgerrechte zu Detmold/Lippe bevor er 1721 starb.
Außerordentlich seltene, technisch hochinteressante Steinschlosspistole zum Abschießen eines kleinen Feuerwerkes bzw. Signales oder einfach als Pistole für barocke scherzhafte Darbietungen.
Die Pistole besitzt eine dezent mit Mustern gravierte Schlossplatte mit dem in einer Kassette befindlichen Schriftzug "ALLERT VETTE DETMOLT".
Hahn, Batterie und Schlagfeder sind stilistischaufwändig gehalten und verschnitten. Die Gegenschlossplatte stellt in Messing erhaben gehaltenes, durchbrochenes Rankenwerk dar. Der Abzugsbügel ist wie der Kolbenabschluss aus Messing gegossen und mit Mustern versehen.
Der Lauf ist ander Oberseite nur angedeutet und besteht aus einem eisernen, sich beim Betätigen des Mechanismus um 90 Grad nach links öffnenden halbschaligen Mantel,signiert mit "ALLERT VETTE" und mit dezenten Ranken versehen.
Im vorderen Drittel unter der Laufhalbschale befindet sich ein Messingröhrchen, das über ein Gelenk mit Feder mit dem verlängerten Abzugsbügel in Verbindung steht und beim Öffnen des Laufmantels nach vorherigem Lösen des Arretierungsmechanismus fast senkrecht nach oben aufklappt.
Das angedeutete Laufbett aus Messing endet in einem mit Mustern versehenen Laufring. Beim Betätigen des Abzuges entzündetdie Batterie das Zündkraut in der Pfanne, welche durch eine Bohrung, die in dem angedeutetem Lauf eingestreute Pulverspur und die im Messingröhrchen befindliche Ladung entzündet. Parallel dazu öffnet der Abzugsmechanismus den Laufmantel und das vorher aus der Arretierung gelöste Messingröhrchen schnellt in die Senkrechte nach oben.
Am Griff befindet sich ein Wappenschild aus Messing mit seitlichem Muster und Frauenbüsten. Die Schwanzschraube aus Messing ist nur angedeutet und mit Mustern versehen.
Der Schaft ist um die metallenen Teile erhaben und in Ranken und Mustern auslaufend gearbeitet. Linkseitig am Griff zum Schlossblech befindet sich eine kleinere alte unbedeutendeAbsplitterung von minimaler Tiefe. Der Putzstock wie auch die Halterung sind nur angedeutet.
Diese als einmalige Rarität einzustufende Waffe befindetsich in einem sehr guten originalen Zustand.
Außergewöhnliches Stück und hervorragend für eine museale Ausstellung zur höfischen Kultur des 18. Jahrhunderts geeignet.
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