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224 Paar Wender - Pistolen von Gio. Batt. Francino, 2. Hälfte 17. Jhd.

 Technisch interessantes und dekoratives Steinschloss – Wender – Pistolen – Paar von Gio. Batt. Francino aus der 2. Hälfte 17. Jahrhunderts im Kaliber 12mm, mit einer Gesamtlänge von 50 cm.

Laufoberseiten signiert mit "GIO BATT FRANCINO".

Von besonderer Bedeutung ist, dass an der Unterseite beider Batterieplatten der Schriftzug "in Brescia" eingebracht ist.

Laut Stöckl ist die Laufsignatur Francino Giovanni Battista zuzuordnen welcher in Brescia gearbeitet hat und 1623 dort geboren wurde. Die Schlossplatte ist aufgrund der Wendevorrichtung zweigeteilt, das bedeutet, dass der Hahn mit innliegendem Mechanismus sich an der rechten Seite der oberen Griffpartie befindet und die Batterieplatte mit Anbauteilen an jedem Lauf vor der flachen Laufabschlussplatte. Das Wenden wird durch das Zurückziehen des Abzugsbügels gesteuert.

Die übereinander angeordneten Läufe weisen ein Kaliber von 12mm auf und gehen zu Mündung konisch gehalten von einem achtkantigen Profil an Einschnürungen in Rund über.

Die unsignierte hintere Schlossplatte weist dezent eingeschnittenen Dekor auf. Der flach gehaltene durchbrochene Hahn stellt am Fuß einen springenden Hund dar, und weist anschließend handgeschnittene Verzierungen auf. Die von der Schlossplatte abgesetzte Batterie weist Anbauteile in typischer früher barocker Formgebung ohne zusätzlicheVerzierung auf. Die hintere Schlossplatte wird mittels Schraube von einer durchbrochenen, mit Ranken- und Blütenwerk versehenen Gegenschlossplatte gehalten. Die Batterieplatten halten sich gegenseitig durch Schrauben. Um die Abzugsplatte sowie linksseitig am Vorderschaft und Mündungsbereich aufwendig, gearbeitetes, durchbrochenes Blüten und Rankenwerk als Plattendekor, stilistisch psassend zur Gegenschlossplatte. Der Griffabschluss ist als Haube oval gestaltet und zeigt aufwendig geschnittenes durchbrochenes Blüten und Rankenwerk. Der massive Abzugsbügel weist erhaben tiefgeschnittene Ranken und vergoldete Blüten auf. Der Abzug selbst ist in Form eines Fabelwesens ausgeführt. Das Schwanzteil mit Stoßplatte im oberen Griffbereich ist ebenfalls wie die Abzugsplatte von durchbrochenem Blütendekor umgeben. Der Schaft ist zweigeteilt in Griffpartie und Vorderschaft. Der Griff ist kantig gehalten und weist einen dekorativen Absatz am Ende der Schlossplatte auf. An der rechten Seite des Vorderschaftes befindet sich der hölzerne Ladestock mit geschnürtem abgesetztem Metallabschluss. Der Ladestock ist zum Kugelziehen als Tanne ausgearbeitet und wird in einem tief im Vorderschaft eingebrachten, erhaben ausgestalteten Einschub, welcher unter die Batterieplatte reicht, sowie in einer geschnürten Hülse im Bereich der Mündung gehalten.

Sehr schön erhaltenes, technisch anspruchsvolles, sehr dekoratives Steinschloss – Wender – Pistolenpaar.

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10.000,00