61 Hache d' Honneur, verliehen an den Seemann B.L. Ferrand
Silber. Auf der Rückseite vier separat aufgelötete Ösen zur Befestigung der Auszeichnung an der Uniform.
Auf der Vorderseite fein ausgeführte Verleihungsgravur:
"Le 1er Consul / Au Cer. B. L. Ferrand / Matelot / Pour sa belle conduite / à St. Domingue"
Die Armes d'Honneur (Ehrenwaffen) wurden während des Consulats (Alleinherrschaft Napoleons als Erster Konsul) durch Erlaß des 4. Nivôse an VIII (25. Dezember 1799) und vom 21. Thermidor an IX (9. August 1801) eingeführt und waren zur Auszeichnung hervorragender Waffentaten der Soldaten bestimmt.
Diese Ehrenwaffen wurden mit dem Namen des Ausgezeichneten versehen und berechtigten zum Bezug eines höheren Soldes.
Die Art der Ehrenwaffe wurde durch den Dienstgrad des Beliehenen und die Waffengattung in der er diente bestimmt.
Grenadiere und Soldaten erhielten Gewehre (fusils d'honneur), Trommler erhielten Ehren - Trommelstöcke (baguettes d' honneur), berittene Truppen erhielten Musketen oder Karabiner (mousquetons ou carabines d' honneur), Trompeter erhielten Ehren - Trompeten (trompettes d' honneur, Seeleute auf der Uniform zu tragende Ehren - Äxte ( haches d' honneur), Kanoniere erhielten auf der Uniform zu tragende Ehren - Granaten (grenades d'honneur).
Für besonders ruhmreiche Waffentaten wurden Ehrensäbel (sabre d' honneur) verbunden mit dem doppelten Sold, verliehen.
Insgesamt wurden nur ca. 2000 Ehrenwaffen an alle Waffengattungen verliehen. Diese wurden mit Ausnahme der Ehren - Granaten und Ehren - Äxte von der Manufacture d'Armes in Versailles hergestellt.
Die Ehrenwaffen wurden mit einer entsprechenden Verleihungsurkunde die von Bonaparte unterzeichnet wurde, verliehen.
Alle Inhaber waren rechtmäßige Ritter der Ehrenlegion und wurden bei der ersten Promotion am 1er Vendémiaire an XII (24. September 1803) in den Orden aufgenommen.
Die Hache d'Honneur gehört zu den seltensten dieser Ehrenwaffen. Es sind nur ganz wenige Exemplare bekannt.
Sie wurden theoretisch in vergoldeter Ausführung verliehen, die Beschaffenheit und Herstellung der Auszeichnung ist jedoch kaum erforscht.
Bei dem hier angebotenen Exemplar in Silberausführung handelt es sich um ein unzweifelhaftes Original von größter Seltenheit.
1-2