Ausländische Orden & EhrenzeichenFrankreich

58 Frankreich: Abzeichen der Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses (Comité de Salut Public).

Die Dekoration in Form des Liktorenbündels in vollplastischer Ausführung aus Bronze, teilweise vergoldet, bzw. versilbert. 

Am außergewöhnlich aufwendigen gestickten Originalband in den Farben der Trikolore mit goldgestickten Eichenlaubgirlanden. In der Mitte großes Medaillon in feinster polychromer Seidenstickerei mit den Symbolen der französischen Revolution: Liktorenbündel bekrönt von der Jakobinermütze in den Farben der Trikolore und von einem Triangel unterlegt. Eingerahmt von Eichenzweigen. Das Ganze umgeben von der goldgestickten Umschrift: "CONVENTION NATIONALE - COMITE DE SALUT PUBLIC". Die Rückseite mit weißer Tuchabdeckung.

Der Wohlfahrtsausschuss (französisch Comité de salut public) wurde am 5. und 6. April 1793 während der Französischen Revolution vom Nationalkonvent als Ausschuss der öffentlichen Wohlfahrt und der allgemeinen Verteidigung eingerichtet. Er diente als Exekutivorgan des Nationalkonvents.

Nachdem die weniger radikalen Girondisten Mitte 1793 beseitigt worden waren, gelang es den Führern der Jakobiner (Robespierre, Danton, der sich bereits unter den ersten Mitgliedern des Ausschusses befunden hatte und an dessen Stelle Robespierre am 27. Juli 1793 eingetreten war, und Louis Antoine de Saint-Just), den Ausschuss unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie bauten den Wohlfahrtsausschuss bis Ende 1793 zur zentralen Schaltstelle der Macht um. Am 10. Oktober erhielt das Gremium unbeschränkte Vollmachten zugebilligt. Vor allem unter dem Einfluss Robespierres wurde der Wohlfahrtsausschuss, ausgestattet mit diktatorischen Vollmachten, zum Organ der jakobinischen Schreckensherrschaft.

Der erste Wohlfahrtsausschuss (April bis Juli 1793) setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:  

Bertrand Barère, Abgeordneter aus dem Département Hautes-Pyrénées, Théophile Berlier, aus Côte d'Or (25. Juni bis 30. Juli 1793), Jean-Jacques Bréard, aus Charente-Inférieure, zurückgetreten am 25. Juni 1793, Pierre Joseph Cambon, aus Hérault, Georges Danton, aus Paris, Jean Antoine Debry, aus Aisne, zurückgetreten und ersetzt durch Robert Lindet, aus Eure, Jean-François Delacroix, aus Eure-et-Loir, Jean-François Delmas, aus Haute-Garonne, Louis Bernard Guyton-Morveau, aus Côte d'Or, Jacques Alexis Thuriot, aus Marne, Jean-Baptiste Treilhard, aus Seine-et-Oise, zurückgetreten 16. Juni 1793 

Während der Zeit des Terrors (Schreckensherrschaft) vom 20. September 1793 bis 27. Juli 1794 war die Zusammensetzung des Wohlfahrtsausschusses mit wenigen Ausnahmen unverändert: 

Bertrand Barère aus dem Département Hautes-Pyrénées, Jacques Nicolas Billaud-Varenne, Abgeordneter aus Paris, Lazare Carnot, aus Pas-de-Calais, Jean-Marie Collot d’Herbois, aus Paris, Jeanbon St. André aus Lot, Georges Couthon aus Puy-de-Dôme, Marie-Jean Hérault de Séchelle aus Seine-et-Oise (im Dezember 1793 ausgeschlossen, hingerichtet am 5. April 1794), Pierre Louis Prieur aus Marne, Claude-Antoine Prieur aus Côte-d'Or, Maximilien de Robespierre aus Paris, Louis Antoine de Saint-Just aus Aisne, Robert Lindet aus Eure.

Der Wohlfartsausschuß wurde am 4. Brumaire des Jahres IV (26. Oktober 1795) abgeschafft, als der Konvent aufgelöst wurde und die Verfassung vom 5. Fructidor des Jahres III (22. August 1795) in Kraft trat, die das Direktorium einsetzte.

Hochbedeutendes museales Objekt zur Geschichte der Französischen Revolution und von allergrößter Seltenheit, da das Comité de Salut Publique nur die oben aufgelisteten Mitglieder umfaßte.

Meines Wissens das einzige bekannte Exemplar.

 

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