350 Lore Friedrich - Gronau: Skulptur von Ursula Deinert beim Czardas - Tanz.
Bronze. Auf der Plinthe Künstlersignatur: "FRIDRICH - GRONAU". Ca. 1940.
Höhe: 405 mm
Historisch hochinteressante Skulptur mit einer interessanten Aussage zum Kunstverständnis der führenden Persönlichkeiten des 3. Reiches.
Lore Friedrich - Gronau stellt Ursula Deinert als Czardas - Tänzerin dar. Die Figur trägt bei Rosenthal die Entwurfsnummer 1714 und wurde 1939 von der Künstlerin zunächst für die Große Deutsche Kunstausstellung im Haus der Kunst in München gefertigt.
1939 stellte sie die Tanzfigur in Bronze ( hergestellt von Noack, Berlin) und Porzellan aus, beide Figuren wurden verkauft. Die Bronze erzielte einen Preis von 500 RM, die Porzellanfigur 60 RM. Käufer der Bronzefigur war der Reichsminister Dr. Joseph Goebbels.
Auch im darauffolgenden Jahr durfte "Ursula Deinert" erneut in Bronze ausgestellt werden und erreichte einen Preis von 600 RM. Sie wurde von Martin Bormann für Adolf Hitler gekauft.
Lore Friedrich-Gronau (Geburtsname Leonore Berta Klara Gronau ( * 1905 in Görlitz, Niederschlesien; † 2002 in der Abtei Münsterschwarzach, Schwarzach am Main, Landkreis Kitzingen) war eine deutsche Bildhauerin und Illustratorin.
Lore Gronaus Eltern waren Martha Margarete Gronau und Walter Friedrich Eduard Gronau, der als königlicher Oberlehrer an der Maschinenbauschule in Görlitz und später in Aachen arbeitete. Bereits mit zehn Jahren stellte sie Kunstwerke aus und schuf Glückwunsch- und Künstlerkarten.
Von 1928 bis 1934 studierte Friedrich-Gronau an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und war Meisterschülerin bei Fritz Klimsch (1870–1960). Von 1920 bis 1945 war ihr Lebens- und Wirkungsfeld in Berlin. Allerdings verlor sie schon 1943 ihr Atelier bei einem Bombenangriff. In den Jahren von 1939 bis 1961 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für die Rosenthal AG und schuf „Porzellan-Figuren nach dem lebenden Modell“. Es entstanden Statuetten wie die von der bekannten Schauspielerin Lilian Harvey als „Fanny Elßler“ (1937 – 32,5 cm) sowie von den Tänzerinnen Hedi Höpfner und Margot Höpfner im „Kaiserwalzer“ (1938), von Ursula Deinert als „Czardas -Tänzerin“ (1939) und von Daisy Spies in dem Tanz „Adagio"; ferner die „Froschkönigin“, „Schneewittchen“ und „Die Blaue Blume“.
Die „Kaiserwalzer“-Skulptur erhielt auf der Weltfachausstellung Paris 1937 den Grand Prix und in Adolf Hitlers Privatwohnung in der Reichskanzlei einen Ehrenplatz.
Nach dem Verlust ihres Ateliers in Berlin lebte sie von 1945 bis 1972 in Bad Kissingen, später in der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach, wo sie auch ihr Atelier hatte.
Ursula Deinert (* 17. Oktober 1910 in Berlin; † 21. Dezember 1988 in Ost-Berlin) war eine deutsche Tänzerin, Schauspielerin und Ballettpädagogin.
Sie begann nach ihrer künstlerischen Ausbildung ihre Bühnenlaufbahn 1934 als Solotänzerin am Opernhaus in Essen. In Berlin wurde sie ab 1936 als Solotänzerin, ab der folgenden Spielzeit als Erste Solistin am Deutschen Opernhaus engagiert. Sie trat in Berlin auch an der Komischen Oper und am Schauspielhaus auf.
Ebenfalls ab 1936 erhielt sie Filmrollen, in denen sie vor allem Tanz- und manchmal auch Gesangseinlagen bot. Nach 1945 war sie in Hamburg, Bremerhaven und Gießen als Ballettmeisterin tätig.
1954 bis 1959 wirkte sie als Solotänzerin im Friedrichstadtpalast, zugleich gastierte sie ständig als Erste Solotänzerin an der Staatsoper Berlin. Seit 1961 lebte sie in Ost-Berlin als Tanzpädagogin der Staatlichen Fachschule für Artistik. Sie war mit dem Bühnenbildner Dieter Berge verheiratet. Ihr tanzkünstlerischer Nachlass befindet sich im Deutschen Tanzarchiv Köln.
Filmographie:
1936: Schlußakkord
1936: Nachtwache im Paradies
1936: Karneval
1936: Moral
1936: Diener lassen bitten
1936: Der lustige Witwenball
1936: Du bist mein Glück
1937: Frauenliebe – Frauenleid
1937: Die verliebte Dachstube
1938: Nanon
1938: Mordsache Holm
1938: Es leuchten die Sterne
1938: Capriccio
1938: Andere Länder, andere Sitten
1939: Morgen werde ich verhaftet
1939: Meine Tante – deine Tante
1939: Robert und Bertram
1939: Das Stilett
1939: Frau am Steuer
1939: Dein Leben gehört mir
1939: Brand im Ozean
1940: Die Rothschilds
1940: Jud Süß
1940: Bal paré
1941: Pedro soll hängen
1941: Sonntagskinder
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