Militaria AuslandItalien

44 Bedeutender Geschenkdolch der Schwarzhemden von Asti an Marschall Pietro Badoglio 24. Januar 1936.

Der Griff aus hellem Horn mit fein ziseliertem aus Silber gefertigten Knauf in Form des Kopfes des römischen Adlers. Vorderseite mit eingelassenenm aus Gold gefertigten Medaillon mit den Trägerinitialen "PB". Die Parierstange in Form des Liktorenbündels (Fasci), dem Symbol des italienischen Faschismus.

Zweischneidige gebläute Klinge mit hohem Mittelgrad und der Widmungsinschrift:

"A. PIETRO BADOGLIO / LE FEDELI C.C. NN. DI ASTI".

Die Rückseite mit Inschrift: "A. XIV. / E. F. " (Das Jahr XIV der Epocha Facista ging vom 28. Oktober 1935 - 27. Oktober 1936).

Im Originaletui aus rotem Samt mit aufgelegtem silbernen Schild mit dem faschistischen Wappen des Königreichs Italien und der Datierung: "24. GENNAIO 1936".

Länge: 43,5 cm. Etui50 x 12,5 x 4 cm

PietroBadoglio, Herzog von Addis Abeba (* 28. September 1871 in Grazzano Monferrato,Piemont; † 1. November 1956 ebenda) war ein italienischer General, ab1926 Träger des Titels "Marschall von Italien". Badoglio nahm eineSchlüsselrolle ein bei den faschistischen Eroberungskriegen in Libyen(1923-1932) und Abessinien (1935-36/41) sowie beim Wechsel Italiens an dieSeite der Alliierten während des Zweiten Weltkriegs als ersterpostfaschistischer Ministerpräsident.

Badoglio wurde nach seiner Ausbildung an der Militärakademiein Turin Artillerieoffizier und nahm u. a. an den Feldzügen Italiens inOstafrika und Libyen teil. Im Ersten Weltkrieg beförderte man ihn nach derEroberung des Monte Sabotino 1916 zum Generalmajor; zudem wurde er vom Königgeadelt und erhielt den Titel des Marchese del Sabotino. An der italienischenNiederlage in der Zwölften Isonzoschlacht 1917 trug er als kommandierenderGeneral des für den Abschnitt bei Tolmin zuständigen Korps (XXVII Corpod'armata (XXVII. Armeekorps)) eine Mitverantwortung. Nach dem Rückzug vomIsonzo zum Piave war er jedoch als neuer stellvertretender Generalstabscheffederführend an der Reorganisation der Armee beteiligt. Er beriet den neuenGeneralstabschef Armando Diaz in den Piaveschlachten und in der Schlacht vonVittorio Veneto. Badoglio führte Anfang November 1918 dieWaffenstillstandsverhandlungen mit Österreich-Ungarn und schloss am 3. Novembermit dem Vertreter Österreich-Ungarns, General Viktor Weber Edler von Webenau,den Waffenstillstand von Villa Giusti.

Erst Gegner, dann Waffenbruder Mussolinis

Im Jahr 1919 zum Senator ernannt, wandte er sich zunächstgegen Benito Mussolini und dessen faschistische Bewegung, weswegen er nachMussolinis Marsch auf Rom 1922 auf den Botschafterposten in Brasilienabgeschoben wurde. Nachdem er seine Meinung geändert hatte, durfte er 1924wieder nach Italien zurückkehren, wo er das neue Amt des Generalstabschefs derStreitkräfte übernahm und 1926 zum Marschall von Italien befördert wurde. Von1929 bis 1933 war er Generalgouverneur der italienischen Kolonie Libyen. Nacheinem Bericht des Rom-Korrespondenten der Times drohte Badoglio am 20. Juni1929 den gegen Italien Krieg führenden Sanussiya mit größtmöglicher Gewalt,wenn sie ihre Waffen nicht abgäben: "Nicht ein einziger Aufständischer wirdjemals wieder Frieden finden, weder er, noch seine Familie, noch seine Sippe,noch seine Erben. Ich werde alles zerstören, die Menschen und ihren Besitzgleichermaßen. Möge Gott Euch erleuchten, damit ihr die richtige Wahl trefft.[...] Dies ist mein erstes und letztes Wort."

1935 löste er im Abessinienkrieg den zögerlichen Emilio DeBono als Oberbefehlshaber der italienischen Invasionstruppen ab und unterwarfzusammen mit Rodolfo Graziani 1936 das bis dahin nicht kolonisierte Kaiserreich Abessinien. Dabei setzte er entgegen den Genfer Konventionen auch massiv undsystematisch Giftgas ein. Für dieses Kriegsverbrechen wurde er weder vonItalien noch von den Alliierten zur Rechenschaft gezogen. Italien gab de nEinsatz von Giftgas erst 1995 offiziell zu.

Für den Sieg über Äthiopien wurde Badoglio auf VorschlagMussolinis durch König Viktor Emanuel III. zum erblichen Herzog von Addis Abebaerhoben. Das Amt des Vizekönigs überließ er kurz danach Rodolfo Graziani.

1940 war Badoglio wie Graziani, Italo Balbo und CarloFavagrossa ein entschiedener Gegner eines italienischen Kriegseintritts an derSeite Hitlerdeutschlands. Mussolini beteiligte sich jedoch am Krieg, freilicherst nachdem sich die Niederlage Frankreichs abgezeichnet hatte. Badoglio tratim Verlauf des desaströsen italienischen Feldzugs gegen Griechenland alsGeneralstabschef der Streitkräfte zurück. Sein Nachfolger wurde Ugo Cavallero.

Nach der Sitzung des Großen Faschistischen Rates am 25. Juli1943 wurde Benito Mussolini gestürzt und inhaftiert. König Viktor Emanuel III.,kurz zuvor mit dem Oberbefehl über die Armee ausgestattet, setzte am 26. Juli1943 Badoglio als Ministerpräsidenten eines Kabinetts ohne faschistischeParteimitglieder ein. Auf der ersten Kabinettssitzung am 28. Juli wurde dieAuflösung der faschistischen Partei, die Entmachtung des Großen Rates und derpolitischen Gerichte sowie ein Verbot der Neugründung von Parteien für dieDauer des Krieges beschlossen. Die italienischen Rassengesetze ließ erunangetastet. Badoglio ging gegen Unruhen vor, die mit Forderungeneinhergingen, den Krieg rasch zu beenden; dazu ließ er den Belagerungszustandverhängen und Aufrührer in Internierungslager bringen.

Die neue Regierung versicherte dem deutschen Bündnispartner,der Norditalien besetzt hielt, ihre Loyalität, führte jedoch ab 3. August 1943Geheimverhandlungen mit den Alliierten, welche am 10. Juli 1943 mit derEroberung Siziliens (Operation Husky) begonnen hatten. Badoglios Idee einerNeutralisierung des Landes, militärisch wie innenpolitisch, sollte sich schnellals unrealistisch erweisen: Die Alliierten wollten sich damit nichtzufriedengeben, und im Innern reorganisierten sich die alten politischenParteien und Gewerkschaften überraschend schnell. Am 3. September 1943 wurdeder Waffenstillstand von Cassibile unterzeichnet, die Verkündung ließ bis zum8. September 1943 auf sich warten.

Die deutsche Wehrmacht besetzte Nord- und Mittelitalien,schloss die Stadt Rom ein und nahm etwa 800.000 italienische Soldaten gefangen;besonders in der Ägäis und in Griechenland wurden tausende italienischerSoldaten von den Deutschen getötet (Fall Achse). Mussolini wurde am Gran Sassovon deutschen Fallschirmjägern befreit und am 23. September 1943 als Chef derRepubblica Sociale Italiana (auch Repubblica di Salò) eingesetzt. Der Königfloh mit Badoglio und nur zwei Ministern über Pescara in das unbesetzteBrindisi. Auf Druck der Alliierten erfolgte die Kriegserklärung Italiens an dasDeutsche Reich zum 13. Oktober 1943.

Die deutsche Propaganda nannte Badoglio einen "Verräter",seine Kriegserklärung gegen Deutschland "lächerlich".Die Alliierten fordertenvon Badoglio, die von ihnen besetzten Landesteile zu verwalten und dieFaschisten aus ihren Ämtern und Positionen zu entfernen. Badoglio handelte nurzögerlich; gleichzeitig musste er aus dem Exil zurückkehrende Antifaschisten wieden Kommunisten Palmiro Togliatti ins Kabinett aufnehmen.

Nach der Befreiung Roms durch alliierte Truppen am 4. Juni1944 erzwangen die Antifaschisten am 8. Juni Badoglios Rücktritt. SeinNachfolger Ivanoe Bonomi bildete ein Kabinett aus zurückgekehrten Emigrantenund Antifaschisten und ließ die politischen Säuberungen energischer fortsetzen.

1945 wurde Badoglio wegen seiner Zusammenarbeit mit denFaschisten aus dem Senat ausgeschlossen, zwei Jahre später jedochrehabilitiert. Badoglio zog sich danach schrittweise an seinen Geburtsort imPiemont und ins Privatleben zurück.

Hochbedeutender Geschenkdolch in hervorragender Qualität und aus wertvollstem Material.

Museales Ausstellungsobjekt zur italienischen Geschichte insbesondere der Epocha Fascista.



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18.000,00