98 Lore Friedrich - Gronau: Die Tänzerinnen Hedi Höpfner und Margot Höpfner im „Kaiserwalzer“ (1938)
Bronze. Ohne Signatur. Ca. 1938. Eindrucksvolle Bronzeausformung der ursprünglich als Porzellanfigur entworfenen Tänzerinnengruppe.
Die Figur wurde unter anderem auf der Großen Deutschen Kunstausstellung 1939 in München gezeigt und erhielt große Anerkennung.
40 x 41 cm.
Lore Friedrich-Gronau (Geburtsname Leonore Berta Klara Gronau ( * 1905 in Görlitz, Niederschlesien; † 2002 in der Abtei Münsterschwarzach, Schwarzach am Main, Landkreis Kitzingen) war eine deutsche Bildhauerin und Illustratorin.
Lore Gronaus Eltern waren Martha Margarete Gronau und Walter Friedrich Eduard Gronau, der als königlicher Oberlehrer an der Maschinenbauschule in Görlitz und später in Aachen arbeitete. Bereits mit zehn Jahren stellte sie Kunstwerke aus und schuf Glückwunsch- und Künstlerkarten.
Von 1928 bis 1934 studierte Friedrich-Gronau an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und war Meisterschülerin bei Fritz Klimsch (1870–1960). Von 1920 bis 1945 war ihr Lebens- und Wirkungsfeld in Berlin. Allerdings verlor sie schon 1943 ihr Atelier bei einem Bombenangriff. In den Jahren von 1939 bis 1961 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für die Rosenthal AG und schuf „Porzellan-Figuren nach dem lebenden Modell“. Es entstanden Statuetten wie die von der bekannten Schauspielerin Lilian Harvey als „Fanny Elßler“ (1937 – 32,5 cm) sowie von den Tänzerinnen Hedi Höpfner und Margot Höpfner im „Kaiserwalzer“ (1938), von Ursula Deinert als „Czardas -Tänzerin“ (1939) und von Daisy Spies in dem Tanz „Adagio"; ferner die „Froschkönigin“, „Schneewittchen“ und „Die Blaue Blume“.
Die „Kaiserwalzer“-Skulptur erhielt auf der Weltfachausstellung Paris 1937 den Grand Prix und in Adolf Hitlers Privatwohnung in der Reichskanzlei einen Ehrenplatz.
Nach dem Verlust ihres Ateliers in Berlin lebte sie von 1945 bis 1972 in Bad Kissingen, später in der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach, wo sie auch ihr Atelier hatte.