10 Herzog Karl III. von Bourbon - Parma: Herzogtum Lucca, Militärischer St. Georgs - Orden, Bruststern des Großmeisters.
Dieser ausschließlich dem Ordensgroßmeister vorbehaltene Bruststern wurde mutmaßlich bereits vom Ordensstifter Herzog Karl II., dem Vater Karls III., getragen.
Es handelt sich um eine absolut einmalige, nur in dem hier angebotenen Exemplar bekannte, Ordensdekoration.
Der Stern in feinster brillantierter Ausführung, das Medaillon Gold und Emaille. Die Rückseite vergoldet. An Nadel.
Prachtexemplar in allerfeinster altitalienischer Goldschmiedearbeit. Das transluzide grüne Emaille des Schriftreifes fein guillochiert und in gewölbter Ausführung. Die Ordensdevise: "AL MERITO MILITAR 1833" in Goldmalerei.
Die Darstellung des Heiligen Georgs im Medaillon in feinster Goldschmiedearbeit auf gewölbtem weißen Emailleuntergrund.
Ferdinand Karl III. von Parma (* 14. Januar 1823 in Florenz; † 27. März 1854 in Parma) war von 1849 bis 1854 Herzog von Parma.
Ferdinand Karl war der einzige Sohn von Herzog Karl II. Ludwig von Parma (1799–1883) und Prinzessin Maria Theresia (1803–1879), Tochter des Königs Viktor Emanuel I. von Sardinien-Piemont und dessen Gattin Maria von Modena.
Nachdem sein Vater zu seinen Gunsten abgedankt hatte, kehrte er im August 1849 unter dem Schutz österreichischer Truppen aus London nach Parma zurück und errichtete ein reaktionäres Willkürregime, das ihn derart verhasst machte, dass er im März 1854 in Parma auf offener Straße von einem Unbekannten erdolcht wurde. Für den noch unmündigen Thronerben Herzog Robert (1854–1859/60) übernahm dessen Mutter, die gebürtige französische Bourbonen-Prinzessin Louise Marie von Bourbon, die Regentschaft.
Am 10. November 1845 heiratete Ferdinand Karl auf Schloss Frohsdorf in Österreich die französische Prinzessin Louise Marie Therese (1819–1864), einzige Tochter des Herzogs von Berry, Charles-Ferdinand von Bourbon, und seiner Gattin Prinzessin Maria Karolina von Neapel-Sizilien. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.
Der Militärverdienstorden vom Heiligen Georg (italienisch Ordine di San Giorgio per il Merito militare) wurde am 1. Juni 1833 im Herzogtum Lucca gestiftet.
Stifter des Ordens war Herzog von Lucca Karl II. Ludwig. Die Auszeichnung sollte treuergebene und verdiente Militärs ehren. Nur der Herzog konnte bei Verfehlung die Dekoration zurückfordern.
Der Orden hatte drei Klassen. Nach den erst am 7. Mai 1841 veröffentlichen Statuten war die I. Klasse Generalen nach dreijähriger ausgezeichneter Führung vorbehalten sowie Stabsoffizieren und Offizieren mit eigenem Kommando. Die II. Klasse für Offiziere und die III. Klasse für übrige Armeeangehörige.
Die Ordensdekoration war ein Tatzenkreuz, für die I. Klasse aus Gold, für die anderen aus Silber, das für die I. und II. Klasse weiß emailliert war. Es zeigte im weißen Mittelschild der Vorderseite den drachentötenden heiligen Georg. Eine Inschrift im grün emaillierten Ring um das Medaillon stand die Ordensdevise Al merito militare (Für militärische Verdienst). Im Revers der gekrönte Namenszug C L des Stifters und das Stiftungsjahr 1833.
Das Ordensband war weiß mit roten Seitenstreifen und wurde auf der linken Brustseite getragen.
Der Herzog als Großmeister trug das Kreuz der I. Klasse. Dazu gehörte ein Stern mit dem Mittelschild der Kreuzvorderseite der Hauptdekoration, ergänzt durch die Jahreszahl der Stiftung.
Der letzte Herzog Karl II. Ludwig von Bourbon (Carlo Ludovico di Borbone), verzichtete 1847 auf den Thron und das Herzogtum Lucca ging auf das Großherzogtum Toskana über.
Gleichzeitig erhielt das Haus Bourbon - Parma nach dem Tod der habsburgischen Regentin Marie - Louise wieder sein angestammtes Herzogtum Parma zurück. Karl II. regierte dort noch bis zu seinem Tod 1849. Danach ging die Regentschaft ebenso wie die Großmeisterwürde des Militärischen Ordens vom Hl. Georg an seinen Sohn Herzog Karl III. über.