Deutsches Reich 1933 - 1945Schutzstaffel-SSAllgemeine SS

160 SS - Obergruppenführer Julius Schaub - persönlicher SS - Löwenkpfsäbel mit eingeschlagener SS - Mitgliedsnummer "7".

Versilbertes Gefäß mit Eichenlaub- und Lorbeerdekor. Der Knauf als Löwenkopf , die Augen aus roten Glassteinen.

Schwarzer Kunststoffgriff mit versilberter Drahtwickelung.

Die Unterseite der Parierstange mit eingeschlagener SS - Mitgliedsnummer "7" Julius Schaubs sowie der Bezeichnung "GES.GESCH.".

Auf dem vorderseitigen Stichblatt aufgelegte SS - Runen. 

Das Rückseitige Stichblatt mit den gravierten Trägerinitialen "JS" (Julius Schaub).

Gekehlte Rückenklinge mit Herstellerzeichen der Firma Eickhorn, Solingen.

Schwarz lackierte Eisenscheide mit einem Tragring.

Länge: 101 cm.

Bedeutender früher Säbel, wie er von SS - Führern vor Einführung des reglementierten SS - Führerdegens getragen wurde. Es kommen unterschiedliche Varianten vor.

Das hier angebotene Exemplar stammt aus dem Nachlaß SS - Obergruppenführer Schaubs und wurde ursprünglich von einem bekannten Sammler aus Familienbesitz erworben.

Julius Schaub (* 20. August 1898 in München; † 27. Dezember 1967 ebenda) war der langjähriger persönlicher Chefadjutant Adolf Hitlers. SS - Obergruppenführer (SS - Mitgliedsnummer 7).

Schaub war ein Sohn des Julius Schaub und seiner Ehefrau Margarethe, geb. Ludwig. Er besuchte die Volksschule, anschließend eine Drogistenfachschule und eine Privathandelsschule in München. Danach war er bei der Handelsgesellschaft deutscher Apotheker tätig.

Im Ersten Weltkrieg wurde Schaub 1917 als Krankenwärter zum Militärdienst eingezogen. Bei einem schweren Sturz verletzte er sich beide Beine und wurde in der Folge 1918 aus dem aktiven Dienst entlassen.

Er trat am 10. Oktober 1920 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 81 beim Wiedereintritt 1925). 1923 nahm er am Hitler-Ludendorff-Putsch teil. Nach der Flucht nach Kärnten an der Grenze bei Salzburg verhaftet, wurde er zunächst im Mai 1924 vom Volksgericht München zu einem Jahr und drei Monaten Festungshaft verurteilt. Später erhielt er den Blutorden der NSDAP.

Schaub war Mitbegründer der SS (SS-Nummer 7),in der er bis 1943 zum SS-Obergruppenführer aufstieg.

Am 1. Januar 1925 von Hitler privat als persönlicher Mitarbeiter angestellt, war Schaub bis ins Jahr 1945 ständig in seiner Nähe. Ab dem 18. Oktober 1940 trat Schaub an die Stelle des bisherigen Chefadjudanten Wilhelm Brückner, der wegen einer Auseinandersetzung mit Hitlers Hausintendanten Arthur Kannenberg überraschend entlassen wurde. Die gute Beziehung zu seinem Chef zeigte sich unter anderem in der Teilnahme Hitlers als Trauzeuge an Schaubs zweiter Hochzeit.

Schaub gehörte dem nationalsozialistischen Reichstag in der dritten und vierten Wahlperiode an.

Am 23. April 1945, nachdem Hitler endgültig klar geworden war, dass der Krieg verloren war, befahl er Schaub, alle seine persönlichen Unterlagen aus der Reichskanzlei und dem Führerbunker im Garten der Reichskanzlei zu verbrennen. Danach entließ er Schaub aus seiner Umgebung im Führerbunker und schickte ihn von Berlin nach Süddeutschland, wo er seine weiteren persönlichen Unterlagen vernichten sollte. Zu diesem Zweck suchte Schaub Hitlers Privatwohnung am Münchener Prinzregentenplatz sowie den Berghof auf dem Obersalzberg auf und verbrannte alle greifbaren Dokumente aus Hitlers Privattresoren. Anschließend fuhr er nach Zell am See und Mallnitz und sprengte den Führersonderzug.

Zur Zeit der deutschen Kapitulation wurde Schaub am 8. Mai 1945 in Kitzbühel mit gefälschten Personalpapieren, lautend auf „Josef Huber“, vom US-amerikanischen Counter Intelligence Corps (36th CIC Det.) verhaftet und bis zum 17. Februar 1949 in verschiedenen Internierungslagern festgehalten. Da sowohl den amerikanischen Militärgerichten als auch den deutschen Entnazifizierungsbehörden die Mitwirkung Schaubs an Verbrechen in der Zeit von 1933 bis 1945 nicht bekannt war, wurde er von der Spruchkammer nur als „Mitläufer“ eingestuft. Schaub wurde als „besserer Kammerdiener“ ohne eigene Entscheidungsgewalt eingeschätzt.

1953 stand Schaub nochmals kurzzeitig mit Hitlers Fotograf Heinrich Hoffmann in der Öffentlichkeit. Beide sagten als Zeugen in einem Gerichtsverfahren in München aus. Es ging dabei um persönliche Gegenstände aus dem Besitz von Adolf Hitler, die sich Hitlers Münchner Haushälterin Anni Winter teilweise widerrechtlich angeeignet hatte. Schaub arbeitete zuletzt als Drogist in München.

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