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233 Französisches Steinschloss - Pistolen - Paar von Jean Lamotte, St. Etienne 1750/60 im Kaliber 15,5mm für den orientalischen Markt.

Stoeckl gibt zu dem Büchsenmacher Jean Lamotte nachstehende Auskunft:

Lamotte Jean, St. Etienne, Frankreich; geb. 1746 gest. 1798. Sohn des Joseph Lamotte, ca. 1716; Bruder des von (Jean) Louis geb. 1747; Vater von Jean Baptiste geb. 1782 Schwiegervater des Claude Dumarest - Lamotte. Spezialisiert sich auf die Fabrikation von Prunkwaffen, welche vielfach für den Orient bestimmt sind. Grosser Jäger. Führt eine Zweigstelle mit bedeutender Ausstellung in Smirna (IZMIR) Türkei. Signiert auch "Lamotte fils Aine"


Der runde, konisch sich zur Mündung hin verjüngende Lauf mit etwas abgesetzter Kanonenmündung ist von der Schwanzschraube ausgehend bis zur Mitte des Laufes mit flachen Seitenflächen versehen und endet mit mehreren umlaufenden Einschnürungen. Dieser Teil des Laufes ist an der halbrunden Oberfläche mit erhaben dargestellten, orientalisch gestalteten Kriegstrophäen sowie einem Stern mit Halbmond , Symbol des osmanischen Reiches, versehen.

Linksseitig am Laufansatz oberhalb des Schaftholzes befinden sich diverse eingeschlagene Zeichen, welche wohl als eine Art Meistermarken zu werten sind.

Die tiefer gelegenen Flächen weisen hier eine Vergoldung auf.

Die gewölbte Schlossplatte trägt die formschön ausgearbeitete Batterie und den reichlich erhabenen, gemusterten Hahn.

Die Schlossplatte weist hinter dem Hahnfuß wie der Hahnfuß selbst Kanonenrohre und teilweise Fahnen als Kriegströphäen auf.

Die Rückseite des Hahnes schmückt ebenfalls edel eingebrachtes Blattwerk. Der Batteriedeckel ist ebenfalls mit erhaben gearbeiteten Verzierungen geschmückt. Die tiefer gelegenen Partien der Darstellungen sind mit Gold ausgelegt.

Zwischen Hahn und Batteriefeder wurde unterhalb einer in Gold eingelegten Elipse zweizeilig der Namenszug"Lamotte A St. Etienne" angebracht.

Die giebelförmig gestaltete Gegenschlossplatte aus Silber stellt reichlich Kriegsbeute in plastischer Form dar.

Der Abzugsbügel stellt im Bügelbereich in ebenfalls plastisch ausgearbeiteter Form orientalische Kriegsbeute und das Maskaron eines Orientalen mit Turban dar.

Im Vorderschaft endet der Ausläufer des Abzugsbügel in erhabener Blüten- und Rankendarstellung und zum Kolben hin ist in flacher Ausführung der Schriftzug "LONDON" eingebracht.

In der Schwanzschraube setzt sich die Darstellung des Laufansatzes in gleicher Weise fort.

Der Schaft der Pistole ist sehr reich mit eingelegtem feinem Blatt- und Rankenwerk verziert. Im unteren Bereich des Vorderschaftes ist ein hölzerner Ladestock eingeführt, welcher von einer geschnürten Hülse und dem ebenfalls plastisch ausgeführten Einschub, gehalten wird.

Die Verbindung von Lauf und Schaft bilden zwei eingeschobene Keile. Das Schaftholz wird dabei von silbernen Rahmen geschützt. Das erhabene plastisch ausgeführte Daumenblech stellt eine Trommel im Blatt- und Blumenschmuck dar und ist oberhalb mit einem im Kolben eingelassenen Stern verziert.

Der tropfenförmige, halbrunde plastisch sehr erhaben ausgeführte metallene Kolbenabschluss weist seitlich wiederrum Kriegstrophäen auf. Dazwischen befindet sich Blumenschmuck.

Der an den Seiten zu Federn hochgezogene Griffabschluss hat Verzierungen bis zur Mitte der Federn.

Das halbrund ausgestellte Ende des metallenen Kolbenabschlusses ist ebenfalls mit Rankenwerk geschmückt.

Alle Metallteile bis auf Abzug, Abzugsblech, Schlossplatte mit Hahn und Batterie sowie Lauf und Laufkeile sind in Silber gehalten.


Ein prächtiges Pistolenpaar mit Steinschlosszündung von hervorragender  Büchsenmacherqualität in feinster Ausführung für den orientalischen Markt und  in bester Erhaltung.

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3.800,00