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316 Schwert zur kleinen Uniform (Glaive de Petit Apparat), für einem Mitglied des Direktoriums, Exemplar aus dem Besitz Paul Barras (ex Collection Bernhard Franck).


Griff aus ziselierter, vergoldeter Bronze. Klinge mit der Inschrift: "Pour la Nation - Vaincre ou Mourir" (Für die Nation - Sieg oder Tod). Scheide aus vergoldeter Bronze mit granatrotem Samtboden.  

Dieses Schwert stammt aus dem Nachlass von Grand de Deydem, dessen Vorfahre der Adjutant von Paul Barras war (Verkauf nach dessen Tod, 28. Mai 1921, Hôtel Drouot, Nr. 103 des Katalogs). 

Paul-François-Jean-Nicolas, Vicomte de Barras (* 30. Juni 1755 in Fox-Amphoux; † 29. Januar 1829 in Chaillot) war ein französischer Politiker und Mitglied des Direktoriums, in dem er als einziger von 1795 bis zu seiner Auflösung 1799 durchgehend Mitglied war. 

Es war Zufall, dass er am 14. Juli 1789 Zeuge des Sturms auf die Bastille wurde. Bis dahin hatte der Vizegraf de Barras keine festen politischen Ideen. Er traf Mirabeau bei Sophie Arnould. Vielleicht war es dieses Treffen, das ihn dazu veranlasste, sich der Freimaurerei und dann dem Jakobinerklub anzuschließen und als Republikaner in die Politik einzusteigen. Als Kandidat für die Legislative für das Département Var scheiterte er. Er wurde danach jedoch Mitglied des Nationalen Hochgerichtes in Orléans. Nachdem dieses aufgelöst war, kehrte er nach Paris zurück und wurde zum Kommissar der italienischen Armee ernannt. Die Wahl zum Nationalkonvent von 1792 glückte dann und er stimmte für die Hinrichtung Ludwigs XVI.

Er beteiligte sich 1794 maßgeblich am Sturz Robespierres vom 9. Thermidor. Er wurde später Präsident des Nationalkonvents. 1795 stand Barras als einer der ersten fünf Direktoren an der Spitze des Staates. Nach dem Staatsstreich des 18. Fructidor V (4. September 1797) übernahm das Triumvirat aus Barras, Louis-Marie de La Révellière-Lépeaux und Jean François Reubell die Macht im Direktorium.

Joséphine de Beauharnais, die spätere Frau von Napoleon Bonaparte, war seine Geliebte. Barras förderte den jungen General, der für ihn in Paris einen royalistischen Aufstand gegen das Direktorium niedergeschlagen hatte, indem er ihn mit der Führung der Italienarmee beauftragte und später die Ägyptische Expedition unterstützte. Napoleons Staatsstreich des 18. Brumaire VIII (1799) zwang Barras jedoch zum Rücktritt. Barras hatte sowohl Napoleons als auch Joseph Fouchés Aufstieg begünstigt, was die beiden nicht daran hinderte, ihn abzusetzen und in die Verbannung zu schicken. Erst nach Napoléons Abdankung kehrte Barras wieder zurück, obwohl er auch als Königsmörder (Régicide) stigmatisiert war.  

Provenienz:

Nachlaß Grand de Deydem Auktion 28. Mai 1921, Hôtel Drouot, Nr. 103 des Katalogs.

Sammlung Bernard Franck, Auktion bei Hotel Drouot Paris, 3. und 4. April 1935 "Collections Bernard Franck (Quatrième Vente) Èpoque Révolution, Los 191.

Das Schwert wird im Titelblatt der Auktion als eines der "Highlights" genannt und ist auf S. 23 - 25 abgebildet und beschrieben.

Der Originaltext des Kataloges lautet: 

"Glaive de Petit Apparat, de Membre du Directoire, ayant appartenu à Barras.

Poignée en bronze ciselé, doré. Lame portant l'inscription: "Pour la Nation - Vaincre ou Mourir". Fourreau en bronze doré, à fond de velours grenat.

Provient de la Succession Grand de Deydem, dont l'ancêtre était l' Aide de Camp de Barras. (Vente après décès, 28. mai 1921, Hôtel Drouot, no. 103 du catalogue)."

Bedeutende Blankwaffe eines der bekanntesten Führer der Französischen Revolution und ein historisches Liebhaberstück von musealem Wert.

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16.000,00