Deutsches Reich 1933 - 1945Luftwaffe

254 Auszeichnungs- und Dokumentennachlaß des Ritterkreuzträgers Oberfeldwebel Johann Boos, 9. / Kampfgeschwader 55.

Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Eisenkern mit Silberzarge. Prachtexemplar der extrem seltenen Fertigung der Firma Steinhauer & Lück, respektive Förster & Barth, Pforzheim.

Bei dem Ritterkreuz selbst handelt es sich um ein typisches Steinhauer & Lück A - Stück mit dem großen Silberstempel "800" unter der rückseitigen Öse. Der Sprungring mit Silberstempel "800" und Herstellerzeichen "L / 21" der Firma Förster & Barth, Pforzheim (vgl. dazu die Ausführungen von Dietrich März in seinem Buch The Knights Cross of the Iron Cross, Richmond 2007, S. 226 ff).

Im schönen Original - Verleihungsetui aus schwarzem Kunstleder. Innenteil mit schwarzer Samteinlage und langem, unkonfektionierten Originalband. Innendeckel mit weißem Kunstseidenfutter.

Dazu das vorläufiges Besitzzeugnis zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Johann Boos vom 9. Oktober 1943. Datiert Hauptquartier, den 20. Oktober 1943. Mit Dienstsiegel des Reichsministers der Luftfahrt und Oberkommandierender der Luftwaffe sowie Originalunterschrift Oberst Wolff ( i.V. des Chefs des Luftwaffenpersonalamts).

Verleihungsurkunde zum Deutschen Kreuz in Gold an Feldwebel Johann Boos. Datiert Hauptquartier, den 10. Juli 1942. Mit Prägesiegel sowie Faksimileunterschrift Reichsmarschall Hermann Görings und Gegenzeichnung General der Flieger Kastner - Kirdorf.. Die Urkunde ursprünglich mittig gelocht (Löcher nachträglich durch farbgleiches Papier geschlossen).

Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg mit Verleihungsgravur an "FELDWEBEL JOHANN BOOS AM 19.9.41". Silber. Im Boden Herstellerzeichen "JOH. WAGNER & SOHN" sowie Silberstempel "835". Krone, Halbmond und Reichsadler. Sehr schönes unverputztes Exemplar, die Wandung mit mit deutlich sichtbarer Hämmerung .

Dazu die Verleihungsurkunde für den Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg an Feldwebel Johann Boos "in Anerkennung seiner hervorragenden Tapferkeit und der besonderen Erfolge als Kampfflieger". Datiert Hauptquartier, den 19. September 1941.Mit Prägesiegel und Faksimileunterschrift Reichsmarschall Hermann Görings.

Frontflugspange für Kamfflieger in Gold. Buntmetallausführung, vergoldet, bzw. versilbert. An breiter Nadel. Schönes, viel getragenes Exemplar.

Dazu die Verleihungsurkunde zur Frontflugspange für Kampfflieger in Gold an Feldwebel Johann Boos, 9./ Kampfgeschwader 55, vom 19. Oktober 1941. Mit Dienstsiegel und Originalunterschrift des Geschwaderkommodores.

Frontflugspange für Kamfflieger in Silber . Buntmetallausführung, versilbert. An breiter Nadel. Auf der Rückseite Herstellerzeichen "G:H:OSANG DRESDEN". Schönes, getragenes Exemplar.

Dazu die Verleihungsurkunde zur Frontflugspange für Kampfflieger in Silber an Feldwebel Johann Boos, 9./ Kampfgeschwader 55, vom 25. Juni 1941. Mit Dienstsiegel und Originalunterschrift des Geschwaderkommodores.

Frontflugspange für Kamfflieger in Bronze. Buntmetallausführung, bronziert, bzw. versilbert. An breiter Nadel. Schönes, getragenes Exemplar.

Dazu die Verleihungsurkunde zur Frontflugspange für Kampfflieger in Bronze an Feldwebel Johann Boos, 9./ Kampfgeschwader 55, vom 13. April 1941. Mit Dienstsiegel und Originalunterschrift des Geschwaderkommodores.

Verleihungsurkunde zum Flugzeugführer - Abzeichen an den Gefreiten Johannes Boos, Datiert 3. Juni 1939. Mit Originalunterschrift Generalleutnant Kastner-Kirdorf.

Besitzzeugnis zum Krimschild an Oberfeldwebel Johann Boos, 9./ Kampfgeschwader 55, vom 15. März 1943. Mit Dienstsiegel und Faksimileunterschrift Generalfeldmarschalls v. Manstein.

Bestallung zum Feldwebel für den Unteroffizierl Johann Boos, 9. / III. Kampfgeschwader 55. Datiert 01.04. 1942. Mit Dienstsiegel und Originalunterschrift des Gruppenkommandeurs.

Bestallung zum Oberfeldwebel für den Feldwebel Johann Boos, 9. / Kampfgeschwader 55. Datiert 01.08. 1941. Mit Dienstsiegel und Originalunterschrift des Geschwaderkommodores.

Schreiben des kommandierenden Generals des IV. Flieger Korps an die Eltern Johann Boos anläßlich der Ritterkreuzverleihung. Datiert 25.10.1943. Mit Originalunterschrift des Generalleutnants.

Übersendungsschreiben, bzw. Glückwunschschreiben des Chefs des Luftwaffenpersonalamtes Generaloberst Bruno Loerzer an den Vater des Beliehenen, Landwirt Johann Boos anläßlich der vom Reichsmarschall vorgeschlagenen und durch den Führer vollzogenen Verleihung des Ritterkreuzes an den zum damaligen Zeitpunkt als vermißt geltenden Oberfeldwebel Johann Boos.

"Da nach den vorliegenden Meldungen Ihr Sohn leider als vermisst zu gelten hat, übersende ich Ihnen in der Anlage die hohe Auszeichnung mit der Bitte, sie für Ihren Sohn in Verwahrung zu nehmen, bis sich die Möglichkeit der Aushändigung ergibt....

Anlagen:

1 Ritterkreuz,

1 vorl. Besitzzeugnis"

Datiert Berlin, den 20. Oktober 1943. Mit Originalunterschrift Generaloberst Loerzer.

Glückwunschschreiben des kommandierenden Generals des IV. Flieger - Korps zur Verleihung des Deutschen Kreuzes in Gold an Feldwebel Johann Boos. Datiert 23. Juli 1942. Mit Originalunterschrift General der Flieger Pflugbeil.

Schreiben des Wehrmachtstandortältesten von St. Goar an den Vater des Beliehenen mit Glückwünschen zum Ritterkreuz sowie Erwähnung der 1551 Flüge (gemäß Flugbuch).

Schreiben des Gauarchivs der NSDAP (Ostpreußen) an Oberfeldwebel Boos mit der Bitte um Übersendung eines Fotos mit Unterschrift für das Gau - Archiv. Datiert 27.11.1943.

Glückwunschtelegramme zum 400. Feindflug von General der Flieger Pflugbeil sowie zum E.K. durch Generalleutnant Ritter v. Greim.

Die Dokumente zumeist gelocht und in gutem Erhaltungszustand.


Johann Boos (1. August 1915 - 20. Dezember 2003) war ein deutscher Bomberpilot der Luftwaffe und Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes. Boos wurde im Mai 1943 von sowjetischen Truppen abgeschossen, geriet in Gefangenschaft und wurde bis 1948 festgehalten.

Johann Boos wurde am 1. August 1915 in Ney geboren. Seine militärische Laufbahn begann in der Armee, in der 6. Kompanie des Infanterieregiments 55. Nach der Grundausbildung meldete er sich 1936 freiwillig zur Luftwaffe. Seine Pilotenausbildung fand 1938 statt. Bei Kriegsbeginn diente er beim 9./KG 55 und flog Einsätze während der Schlacht um Frankreich und der Luftschlacht England, als er verwundet wurde. Seinen 416. Einsatz flog er am 16. Mai 1943, als seine He 111 bei einem Angriff auf Kropotkin abgeschossen wurde. Boos und seine Besatzung wurden nach drei Tagen von den sowjetischen Streitkräften gefangen genommen. Am 20. Oktober 1943 wurde seinen Eltern in seiner Abwesenheit das ihm verliehene Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes übersandt.

Nach 5 Jahren Kriegsgefangenschaft wurde er am 2. Juni 1948 entlassen. Boos kehrte nach Deutschland zurück und erfuhr zum ersten Mal von seiner Verleihung des Ritterkreuzes

Schöner Nachlaß dieses tapferen Kampffliegers und als Verleihung an einen Oberfeldwebel besonders selten.


1-2
18.000,00